Ein Feuerwehrmann bei den Löscharbeiten verletzt - 14 jähriger Hausbewohner mit Verdacht auf Rauchvergiftung in Krankenhaus

BAD LAUTERBERG 26.05.2010 (dah). Am Mittwochnachmittag, gegen 15.40 Uhr, wurde die Freiwillige Feuerwehr Bad Lauterberg und Barbis zum traditionsreichen „Hotel Riemann“ in die Sebastian-Kneipp-Promenade 1 gerufen. Mitarbeiter einer benachbarten Rechtsanwaltskanzlei hatten an der vorderen Gebäudeseite, oberhalb eines Vorbaues, ausdringenden Qualm bemerkt und Mitarbeiter des Hotels informiert. Auch im Gebäude wurde daraufhin erste Verqualmung festgestellt. Noch vorm Eintreffen der alarmierten Feuerwehr unternahmen eine Hotelangestellte und der 14 jährige Sohn der Familie Riemann mit einem Pulverlöscher erste Löschversuche vom Balkon der I. Etage aus.

2010-05-26 -23- Brand Hotel Riemann

Die unter Atemschutz vorgehenden Einsatzkräfte konnten schnell den Brand in Höhe der I. Etage lokalisieren. Das Feuer war zwischen der Fachwerkaußenwand und der davorgehängten hölzernen Verkleidung, die wiederum mit Platten behängt war. Stück für Stück legten darauf die Einsatzkräfte vom linken Gebäudeflügel die Wand frei und löschten die austretenden Flammen und Glutnester. Sowohl der äußere Bereich der Balken, wie auch einige Fenster wurden durch das Feuer erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Durch Löschwasser wurde ein Raum des Restaurants im Erdgeschoss in Mitleidenschaft gezogen.

Damit sich auf keinen Fall der Brand auf weitere oberhalb des Brandes liegende Etagen und den Dachstuhl ausbreiten konnte, wurde dieser Bereich parallel zu den Löscharbeiten, von den Einsatzkräften der Barbiser Wehr eingehend kontrolliert. Zum Einsatz kam auch die neue Wärmebildkamera der Wehr. Zur Löschwasserversorgung wurde sowohl auf die zwei Tanklöschfahrzeuge, wie auch auf Hydranten zurückgegriffen.

Zur Ermittlung der Brandursache wurde vom Polizeikommissariat Bad Lauterberg die „Tatortgruppe“ der Kripo Northeim zum Brandort beordert. Nach deren vorläufigen Feststellungen wird eine vorsätzliche Brandstiftung sowie ein technischer Defekt ausgeschlossen. Vielmehr sieht man einen Zusammenhang mit den Arbeiten eines Dachdeckerbetriebes, der vor dem Brandausbruch die Dachkonstruktion des Vorbaus erneuert hat und Teer-und Isolierarbeiten direkt unterhalb der betroffenen Fassade ausführte. Noch, so ein Sprecher der Polizei, sind die Ermittlungen aber noch nicht vollständig abgeschlossen, die Schadenssumme wird auf mehr als 20.000 Euro beziffert. Obwohl ein Raum des Restaurants im Erdgeschoss derzeit nicht nutzbar ist, geht der Restaurant-und Hotelbetrieb ohne Einschränkungen weiter.

Da sich die Hotelzimmer des 35 Betten-Hotel in einem separaten dreistöckigen Neubautrakt befinden, bestand durch das Schadensfeuer keine Gefahr für die Gäste des Hauses. Vorsorglich wurden jedoch die derzeitigen 10 Gäste evakuiert und während der Löscharbeiten im benachbarten Hotel „Am Kurpark“ untergebracht. Neben den 50 Einsatzkräften der Feuerwehr aus Bad Lauterberg und Barbis war vorsorglich auch der Notarzt und Rettungsdienst am Brandort. Dies stellte sich wieder einmal als sehr wichtig heraus, denn während der gut einstündigen Löscharbeiten verunglückte ein Feuerwehrmann und zog sich eine Schulterverletzung zu. Dieser wurde sofort ärztlich versorgt und anschließend der Klinik Herzberg zugeführt, ebenso wie der 14 jährige Sohn der Familie, der sich bei den ersten Löschmaßnahmen den Verdacht einer Rauchvergiftung zuzog.

Sehr dankbar sein man, so Ingrid Riemann, über den massiven Feuerwehreinsatz, der ein Übergreifen des Brandes auf den Dachstuhl des weit über 100 Jahre alten Gebäudes verhinderte, über den Rettungsdienst, der die Gäste des Hauses vorbildlich im Nachbarhotel betreute sowie den aufmerksamen Nachbarn, die den Brand bemerkten.

Eingesetzte Einsatzkräfte:
- Feuerwehr Bad Lauterberg: TLF16/25, DLK 23/12, LF 16/12, ELW 1, RW 2, MZF, MTW

- Feuerwehr Barbis: TLF 16/25, LF 10/6, MTW
- Rettungsdienst: RTW Bad Lauterberg, NEF Bad Lauterberg, RTW Osterode