Angenommener Brand in Lager fordert Feuerwehren bei Frühjahrsübung

(01.04.2011, Gittelde, DS) Viele haben wahrscheinlich am Freitag, den 01. April 2011, im ersten Moment an einen Aprilscherz gedacht – doch die Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehr Gittelde zu einem Brandeinsatz im Industriepark Gittelde hatte einen ernsten Hintergrund. Es handelte sich um eine Einsatzübung.

Gegen 18:50 Uhr wurden die Gittelder Brandschützer per Funkalarmempfänger zu einer Brandmelderauslösung auf das Firmengelände des Industrieparks gerufen.

Nachdem sich das erste Fahrzeug bei der Feuerwehr- und Rettungsdienstleitstelle einsatzbereit meldete, informierte der Leitstellendisponent darüber, dass der hiesige Hausmeister bereits telefonisch ein Feuer im Bereich Versand bestätigt hat. Aufgrund dessen hat der Einsatzleiter erneut Alarm für die Einsatzkräfte aus Gittelde auslösen lassen, diesmal allerdings über die Sirene.

Da nicht genau bekannt war, welcher Gebäudeteil betroffen ist, fuhr das Tanklöschfahrzeug direkt den Zugang zur Brandmeldeanlage an. Hier wurde die Besatzung bereits vom Hausmeister erwartet. Dieser informierte den Gruppenführer und Einsatzleiter über die vorgefundene Situation: aus einem Lagerraum im Erdgeschoss der Halle 5 dringt dichter Rauch, es ist aber kein offenes Feuer zu erkennen. Aufgrund der Uhrzeit sollten sich keine Personen im Gebäude aufhalten.

Am Einsatzort angekommen ging sofort ein Angriffstrupp unter Atemschutz in den betroffenen Bereich mit einem Hohlstrahlrohr vor, um den Brand zu lokalisieren und zu bekämpfen. Im Inneren gestaltete sich diese Aufgabe allerdings schwieriger als gedacht – Nullsicht und mehrere Regalsysteme machten eine aufwändige Kontrolle erforderlich. Demzufolge entschied sich der Einsatzleiter, umgehend die Feuerwehr Windhausen nachzufordern, um eine ausreichende Anzahl an Atemschutzgeräteträger sicher zu stellen.

Ein zweiter Atemschutztrupp machte sich zwischenzeitlich bereit die Brandbekämpfung durch einen weiteren Zugang auf der Rückseite des großen Lagerraumes zu unterstützen.

Für kurzzeitige Aufregung sorgte derweil, dass der Hausmeister bei einer Sichtkontrolle im Stockwerk über dem betroffen Bereich, Hilferufe wahrgenommen hat. Sofort wurden zwei Trupps zur Erkundung und Suche nach Personen in der zweiten Ebene eingesetzt. Schnell konnte ein gestürzter Mitarbeiter einer Wartungsfirma in den weitläufigen Räumlichkeiten lokalisiert werden. Dieser war leicht verletzt und nicht mehr gehfähig. Er wurde mittels einer Krankentrage über die Außentreppe gerettet.

Unübersichtlich schien dann die Lage zu werden, als fast zeitgleich dazu der Angriffstrupp des Tanklöschfahrzeugs die Meldung „MAYDAY-MAYDAY-MAYDAY – Truppmitglied verletzt“ über Funk abgesetzt hat. Der bereitstehende Sicherheitstrupp machte sich sofort auf den Weg, um den Kameraden schnellstmöglich zu retten. Dies war aber keine leichte Aufgabe. Nachdem der Trupp gefunden wurde, war schnell klar, dass eine knifflige und mühsame Rettung bevorsteht. Das betroffene Truppmitglied wurde beim Durchsuchen des engen Regalsystems verwundet und konnte nicht mehr eigenständig aufstehen bzw. gehen, war jedoch ansprechbar. Die ungünstige Lage des Verletzten und die beengten Verhältnisse verlangten den Atemschutzgeräteträgern dementsprechend bei den Rettungsmaßnahmen einiges ab.

Nachdem alle gestellten Aufgaben erfolgreich abgearbeitet waren, konnte die Meldung „Einsatzübung beendet“ an alle eingesetzten Kräfte gegeben werden. Anschließend wurden bei einer gemeinsamen ‚Manöverkritik‘ positive sowie negative Punkte durch die Einsatzkräfte und den stellv. Samtgemeindebrandmeister Thomas Wenzel analysiert.

Ein ganz besonderer Dank gilt der Industriepark Gittelde GmbH für die Bereitstellung der Räumlichkeiten und der außerordentlich guten Zusammenarbeit bei den Vorbereitungen im Vorfeld der Einsatzübung. Solch ein enormes Engagement, hier besonders von Haustechniker H. Nolte, ist nicht selbstverständlich.

 

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