Feuerwehr Gittelde verschenkt Sicherheit

Jährlich sterben in Deutschland knapp 600 Menschen bei Bränden. Nicht durch Feuer, sondern durch giftige Rauchgase, die bei jedem Brand entstehen. Nur die wenigsten Bürger schützen sich mit Rauchmeldern. Die oft durch Feuerwerkskörper, Weihnachtsbaumkerzen oder defekte Elektrogeräte verursachten Brände können nicht immer verhindert werden. Aber: Ein kleiner, kreisrunder Helfer kann dafür sorgen, dass Sach- und Personenschäden gering gehalten oder sogar gänzlich vermieden werden.

Auf einer Pressekonferenz Anfang Oktober stellte die Freiwillige Feuerwehr Gittelde ihre Aktion „Feuerwehr Gittelde - mit Sicherheit!“ vor. Die Initiative soll ein Vorzeigeprojekt im vorbeugenden Brandschutz in der Region sein. Für die Zukunft haben die Lebensretter die Vision, dass Rauchwarnmelder in jedem Haus und in jeder Wohnung in der Gemeinde für Sicherheit sorgen. Unterstützt werden die Gittelder Brandschützer dabei vom Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Gittelde am Harz e.V. und dem ERGO-Victoria Versicherungsbüro Mario Peter.

Schutz gegen Bedrohungen durch giftigen Rauch

Zwei Faktoren machen Brände so gefährlich: Rauch und Zeit. Wie die Freiwillige Feuerwehr erklärt, sterben die meisten Brandtoten nicht in den Flammen, sondern durch Rauchgase. Wenige Atemzüge der giftigen Brandgase lassen die Opfer bewusstlos werden und ersticken. Die Uhr läuft bei einem Brand stets gegen die Bewohner, denn ein Feuer breitet sich mit rasender Geschwindigkeit aus. Nur wenige Minuten bleiben, um sich in Sicherheit zu bringen. Gerade nachts wird diese Zeit knapp.

Die Installation von Qualitäts-Rauchmeldern bietet einen zuverlässigen Schutz gegen diese Gefahren. Die piependen ‚Lebensretter‘ nehmen die Rauchentwicklung eines Feuers bereits im Anfangsstadium wahr und warnen mit einem durchdringenden Signalton vor der drohenden Gefahr. Dies ist vor allem dann von entscheidender Bedeutung, wenn man schläft – denn dann ‚schlafen‘ auch unsere Sinnesorgane.

Für einen Mindestschutz sollten in Wohnungen unbedingt in den Schlafräumen sowie in jedem Geschoss des Hauses auf den Fluren Rauchmelder installiert werden. Qualitäts-Rauchmelder sind schon ab zehn Euro im Fachhandel erhältlich. Hier kann man sich auch kompetent beraten lassen. Die Feuerwehr empfiehlt den Kauf von Meldern nach der DIN EN 14604 die das Prüfzeichen VdS tragen. Eine lange Batterieleistung (bis zu 10 Jahre) erleichtert die Wartung und sorgt für ein langes Leben des Warngeräts. Eine Investition, die sich lohnt! Denn auch die Schadenssumme könnte bei der frühzeitigen Erkennung eines Brandes gemindert werden.

Nachrüstung noch bis Ende 2015 möglich

Rauchmelder sind in Niedersachsen mittlerweile gesetzlich vorgeschrieben. Aus der neuen Niedersächsischen Bauordnung (NBauO), die am 1. November 2012 in Kraft tritt, geht in § 44 hervor: „[…] In Wohnungen müssen Schlafräume und Kinderzimmer sowie Flure, über die Rettungswege von Aufenthaltsräumen führen, jeweils mindestens einen Rauchwarnmelder haben. Die Rauchwarnmelder müssen so eingebaut oder angebracht und betrieben werden, dass Brandrauch frühzeitig erkannt und gemeldet wird. In Wohnungen, die bis zum 31. Oktober 2012 errichtet oder genehmigt sind, hat die Eigentümerin oder der Eigentümer die Räume und Flure bis zum 31. Dezember 2015 entsprechend den Anforderungen auszustatten.“ Das bedeutet: Seit dem 13. April diesen Jahres müssen in jedem neu gebauten Haus Rauchmelder installiert werden. Alle anderen müssen Rauchwarnmelder bis zum 31. Dezember 2015 nachrüsten. Diese gesetzliche Regelung ist vielen Bauherren und Wohnungsinhabern in Niedersachsen noch nicht bekannt.

Kostenlose Rauchmelder für Neugeborene

Unter dem Motto: „Mit Sicherheit ins Leben - jedem Neugeborenen in Gittelde einen Rauchmelder“ hat die Freiwillige Feuerwehr Gittelde eine Aktion ins Leben gerufen, die ursprünglich aus Österreich stammt: Die Eltern von in diesem Jahr neugeborenen Kindern im Ort erhalten einen Rauchwarnmelder geschenkt. So möchten die Kameradinnen und Kameraden einen Beitrag zur Verbreitung und Akzeptanz von Rauchmeldern leisten - sie wollen ‚Sicherheit‘ für Kinder und ihre Eltern verschenken! Aber auch Freunde und Bekannte sowie alle Bürgerinnen und Bürger sollen mit dieser Aktion motiviert werden, die eigene Wohnung mit Rauchwarnmeldern auszustatten.

Um in den Genuss des ‚Geburtenpaketes‘ zu kommen, können sich die ab 2012 frischgebackenen Eltern bei den Initiatoren der Aktion Sven Olbrich und Denis Starfinger melden. Die Übergabe des Paketes erfolgt offiziell durch Abgeordnete der örtlichen Feuerwehr. Darin enthalten sind neben einem Rauchmelder unter anderem auch ein Kinderbuch, Informationsmaterial und ein sogenannter „Kinderfinder“. Zusätzlich können die Eltern kostenlose Hinweise und Informationen in Bezug auf den Brandschutz im Eigenheim bekommen.

Mehr Informationen

Ausführliche Informationen zu der Kampagne sowie ein Anmelde-Formular gibt es auf der Internetseite der Freiwilligen Feuerwehr Gittelde unter www.feuerwehr-gittelde.de. Weitere Hinweise zur Aktion sind auf Plakaten in den örtlichen Geschäften zu finden.

 

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