Feuerwehren kämpfen für den Erhalt der FTZ und FEL

(16.02.2013, Lkr.OHA, MH) Am Samstag um 10:00 Uhr trafen sich rund 500 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und THW zur angekündigten Demonstration auf der Bleichestelle in Osterode.

Angeführt wurde der Demonstrationszug vom 1. Vorsitzenden des „Kreisfeuerwehrverband Osterode am Harz“, Kreisbrandmeister Frank Regelin, Regierungsbrandmeister Karl-Heinz Banse und Ehrenkreisbrandmeister Heinz Gärtner.

Von der Bleichestelle gingen die Teilnehmer vorbei am Rathaus, über den Innenstadtring, Königsplatz und Kornmarkt zum Martin-Luther-Platz.
Dort angekommen ergriff Kreisbrandmeister Frank Regelin das Wort und informierte über die aktuellen Geschehnisse der letzten Zeit.

Zum Anfang der Fusionsgespräche fanden diese zunächst ohne den fachlichen Rat der betroffenen Feuerwehren statt. Erst nach Einwänden der Kreisbrandmeister aus den Landkreisen Göttingen, Northeim und Osterode konnten diese ihre Position in einer Unterarbeitsgruppe vertreten. Ein offizielle Antwort des Kreistages auf das vom Kreisfeuerwehrverband ausgearbeitet Positionspapier hat es bis heute nicht gegeben.
Um den hohen Standard im Bereich der Feuerwehren für die Bürger im Landkreise Osterode erhalten zu können, darf weder die bestehende Infrastruktur der Feuerwehren angetastet werden, noch sind Veränderungen der Kreisfeuerwehr oder Kreisfeuerwehrbereitschaft verhandelbar.

Die Feuerwehrtechnischen-Zentrale (FTZ) in Katzenstein, so Regelin, betreut insgesamt 38 Freiwillige- und 2 Werkfeuerwehren. Darüber hinaus werden dort jedes Jahr ca. 280 Feuerwehrangehörige in unterschiedlichen Lehrgängen aus- und weitergebildet. In der FTZ arbeiten 3 technische Angestellte wovon ein Mitarbeiter zusätzlich für die Verstärkung in der Feuerwehreinsatzleitstelle FEL ausgebildet ist. Die FTZ verfügt neben einer modernen Atemschutzübungsstrecke über Anlagen zur Schlauchpflege und zum Befüllen von Atemluftflaschen, die ebenfalls dem neuesten Stand der Technik entsprechen. Auch zukünftig muss sichergestellt werden, dass diese Dienstleistungen für die Gemeinden kostenneutral durchgeführt werden.

Die Feuerwehr-Einsatz- und Rettungsleistelle (FEL) in Katzenstein ist zum jetzigen Zeitpunkt, nach umfangreichen Umbaumaßnahmen und erheblicher Investitionen in die Technik die modernste Leitstelle in der Region Südniedersachsen. Unabhängig einer Kreisfusion wird in Göttingen eine kooperative Leitstelle von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst errichtet. Da diese zukünftig auch Einsätze im Kreis Osterode disponieren soll fordert der Kreisfeuerwehrverband den Erhalt der FEL in Katzenstein zumindest als Redundanz. Weiterhin wird gefordert, dass der 2009 mit dem Landkreis Goslar geschlossene Vertrag zur Errichtung eines virtuellen Leitstellenverbunds erfüllt wird. Gerade dieser Verbund, so Regelin, erfüllt drei wichtige Kriterien:
Zum einen mehr Sicherheit für den Bürger, weiterhin die Beibehaltung der Leitstelle vor Ort in Osterode und Goslar sowie Erhöhung der Wirtschaftlichkeit beider FEL

Sollte im Zuge einer Großleitstelle in Göttingen tatsächlich die Leitstelle Osterode geschlossen werden, ist hier nicht nur viel Geld für die Modernisierung in den Sand gesetzt worden, es kommen nicht unerhebliche Kosten auf die Städte und Gemeinden zu. Diese müssten dann zusätzliche Führungsfahrzeuge beschaffen, um die entstehenden Lücken vor Ort zu schließen und den Ablauf von Einsätzen zu gewährleisten.
Berichte in der örtlichen Presse, wonach die Feuerwehr mehr bekommt, als sie gefordert hat, so Regelin abschließend entbehren jeglicher sachlicher Grundlage.

Frank Regelin betonte, dass die Feuerwehren nicht gegen eine Kreisfusion demonstrieren, sondern in aller Sachlichkeit auf die Forderungen der Feuerwehren hinweisen wollen. Noch einen Tagen vorher war in der örtlichen Zeitung die Stellungnahme dreier Politikern zum Thema Kreisfusion zu lesen Die dort getroffene Aussage: „Die Feuerwehr bekommt mehr, als sie gefordert hatte“ entbehrt jeglicher Grundlage, so Frank Regelin.

Mit der Aussage „Osterode bekommt den Sitz des künftigen Kreisbrandmeisters“, versucht man nicht nur die Feuerwehrleute, sondern auch den Bürger für dumm zu verkaufen. Nach wie vor wird ein Kreisbrandmeister von den Feuerwehren gewählt. Da hier den 38 Ortsfeuerwehren im Landkreis Osterode 109 Ortsfeuerwehren im Landkreis Göttingen gegenüberstehen, dürfte wohl jedem klar sein, wo der Kreisbrandmeister zukünftig, sollte diese Fusion zu Stande kommen, seinen Sitz hat.

Frank Regelin fordert die Politik auf, die im Entwurfspapier gemachten Vorschläge zum Erhalt der FTZ und einer Redundanz FEL in Katzenstein entsprechend umzusetzen. Doch stehen Aussagen des Göttinger Landrates Reuter im Raum. Dieser hatte verlauten lassen, dass er keinesfalls eine zweite Leitstelle zulassen werde. Man könne dies dem Steuerzahler nicht zumuten, außerdem hätte es in den letzten 40 Jahren keinen Ausfall der Göttinger Leitstelle gegeben.

Im Anschluss an die Kundgebung auf dem Martin-Luther-Platz wurden die Teilnehmer durch den Fachzug IV der Kreisfeuerwehrbereitschaft im Feuerwehrhaus Osterode mit heißen Getränken und Bockwürsten versorgt.

 

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